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Schorfheide Biathlon-OL (31.3.2019)

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Orientierungslauf mit Biathlon gemixt –

eine neue Erfahrung für viele

[Ergebnisse]          [Fotoalbum]

 

Das gab es tatsächlich noch nie und nirgendwo: Eine gemeinsame Veranstaltung mit den beiden Orientierungssportdisziplinen Langstrecken-OL und Biathlon-OL-Klassik. Selbst auf internationaler Bühne ist uns nichts dergleichen bekannt! Diese „Premiere“ fand ihren Ursprung auf unserer Karte „Schorfheide – Pechende“, den Teilnehmern der vorjährigen Deutschen Bestenkämpfe im Ultralangstrecken-OL und des Bundesranglisten-OL über die Mitteldistanz noch bestens in Erinnerung. Der Initiator und Veranstalter war der neu gegründete Deutsche Verband für Biathlon-Orientierungslauf, kurz DVBOL mit dem Ausrichterverein SV Schorfheide, der die dortige Biathlonanlage als Nachwuchsleistungszentrum für den Thüringischen Skiverband in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Skiverband betreibt. Durch die Aktivitäten des Berliner TSC in deren Gebiet kam es im Spätherbst zur Gründung einer Abteilung OL, die sich im Märkischen Turnerbund und per 1.1.2019 mit dieser auch dem neuen OL-Verband Deutschlands, dem Deutschen Orientierungssport Verband (DOSV) angeschlossen hat. Innerhalb dieser Abteilung wird nun OL und Biathlon-OL als gemeinsamer Orientierungssport betrieben. So lag es nahe, den „Schorfheide-OL“ in der erlebten Form auszuschreiben und auch durchzuführen.

In der Ausschreibung war dann auch über die Besonderheit, dass einem „Punkt-OL“ , wie er bei der Klassikdisziplin des Biathlon-OL als Startform zählt, dann ein „Normal-OL“ in Form „verkürzter Lang-OL“ sich diesem anschließt. Bedauerlicherweise war vermutlich aus der veröffentlichte Ausschreibung nicht eindeutig genug erkennbar, dass dieser OL aus der beschriebenen Form besteht, so dass dem Sonderwunsch der Familien Walter (IHW Alex 78) und Lemnitzer (Kaulsdorfer OLV) nicht stattgegeben werden konnte, nur den Fuß-OL zu absolvieren. Hintergrund war simpel, dass der Start dieses Teilelements zugleich Ziel des Punkt-OL war und somit mitten im Wald, quasi “in der Taiga“, lag. Das war aber auch zugleich ein unbedingt zu beachtender Hinweis für künftige Veranstaltungen dieser Art, nämlich für Kinder und eben auch Seniorensportlern, denen die Gesamtstrecke dann doch zu lang wird, vom Start des Punkt-OL auch eine Sonderstrecke direkt zum Gesamtziel anzubieten.

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Für die gestarteten 55 Orientierer der 67 angemeldeten war der Startwettbewerb in Form dieses Punkt-OL dann tatsächlich völliges Neuland, nur einige ältere kannten eine ähnliche Form aus früheren Trainings im „Linien-OL“. Dieser Punkt-OL fordert sehr genaues Kartenlesen, um ständig seinen konkreten Standpunkt auf der Karte zu kennen. Denn sonst ist es nahezu unmöglich, an den insgesamt 10 Kontrollstellen die Aufgabe, per „Nadelstich“ diesen auf der mitgeführten OL-Karte zu markieren. Denn auf dieser Karte sind außer dem Startpunkt keine weiteren Postenmarkierungen oder sonstige Bahninformationen enthalten. Auf dieser „Blanko-OL-Karte“ ist selbst das Ziel nicht markiert. Erschwerend wechselte die mit rotweißen Bändchen markierte, dem internationalen Standard folgend 3 km langer Strecke, in tatsächlich „schöner“ Unregelmäßigkeit auch die Laufrichtung. Dadurch erschwerte es doch die Lösung der Aufgaben bei den fünf blauen Markierungen (Nadelstich exakt am Platz) oder den fünf gelbem Markierungen (Markierung einstechen an dem Platz, an dem in einiger Entfernung dann ein Postenschirm zu sehen war, von dem man lediglich noch die Postenbeschreibung kannte) erheblich. Selbst für diese OL-Form kennende Biathlon-OL-Spezialisten war es dadurch nicht immer einfach, die von Sebastian Fleiß und Bernd Wollenberg „ausgeheckten“ Aufgaben fehlerfrei zu absolvieren. Jeder Millimeter Abweichung des Einstichs gegenüber der richtigen Lage brachte im Ergebnis auch noch 1 Zusatzminute zur Laufzeit ein… Hier zeigten speziell Ronja Fell (7 mm), Peter Adorjan (12 mm), Carl W.Distler (15 mm), Udo Templiner (16 mm), Thomas Grassow (17 mm) und auch mit 20 mm Henry Jobst und Matthias Schwartz auch für internationale Vergleiche noch sehr gute Resultate. Nebenbei: Mehr als „100“ Minuten kann man dabei nicht „einfangen“ , das ist dann die sog. „Höchststrafe“…

Noch etwas „Normal-OL-Feeling“ gab es dann bei dem bereits erähnten etwas verkürzten Lang-OL als zweite OL-Aufgabe. Für die Absolventen „nur des OL“ war mit Passieren des Ziels dann der OL beendet. Für das Angebot, sofort anschließend den Part 3 eines Biathlon-OL anzugehen, hatten sich im Vorfeld 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entschieden, die Möglichkeit, sich direkt vor dem Start noch „umzuentscheiden“ führte dann zu immerhin 22 registrierten und gewerteten Ergebnissen für diese Disziplin des Orientierungssports, die beim Biathlon-OL als „Klassik“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung „Sprint“ ist eine zeitliche und inhaltliche Kurzform und beinhaltet zwei tatsächlich kurze OL-Bahnen und zwei Schießeinlagen (liegend und stehend) mit je fünf Wertungsschießen, bei denen jeder Fehlschuss dann mit einer sog. „Strafrunde“ (etwa 200 – 250 m Laufstrecke) „belohnt“ wird. Bei der in Groß Schönebeck praktizierten Form des „Klassik“ werden einmal liegend und einmal stehend Serien von je 10 Wertungsschüssen abgegeben, bei denen jeder „Fehltreffer“ dann zu 2 Zusatzminuten zur Laufzeit führen. Hier zeigten besonders gute Ergebnisse Monika Braatz mit nur 4 Fehlschüssen von 20 abgegebenen Wertungsschüssen, gefolgt von Kristin Leukert (6), Bernd Käding und Peter Adorjan (je 7), Matthias Forberg (8), Nico Seegert (9) und mit der Hälfte wurden Kirsten Käding, Frank Braatz und Aurelien Filiali registriert.

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Ein vom SV Schorfheide angebotenes und natürlich kostenloses „Schnupperschießen“, geleitet vom Wettkampfleiter und internationalem Biathlonkampfrichter Thomas Wichmann mit Unterstützung durch die selbst aktiven Biathlon-Orientierer Tobias Schwartz und Frank Braatz (großes Dankeschön für deren Hilfe!) nutzten immerhin noch 15 der in der reinen OL-Wertung registrierten Orientierer. Ebenfalls bedankt sich der Ausrichter an die beiden Auswerter Ronja Fell und Carl W.Distler sowie den beiden Konstrukteuren der Orientierungsbahnen, Sebastian Fließ und Bernd Wollenberg.

Meinungen der Teilnehmer zum Schluss: Es war hochinteressant – und gern würden wir wieder einmal solch einen Spezial-OL mitmachen.

Text und Bilder: Bernd Wollenberg